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Dezember 20, 2025
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EXKLUSIV „Nie wieder!“ – Jetzt spricht Caroline Bosbach

Foto: koeln0221

Tel Aviv/Köln | Ein turbulentes 2025 liegt hinter ihr. Als Shootingstar der CDU aus Bergisch Gladbach in den Deutschen Bundestag gewählt, geriet Caroline Bosbach im Spätsommer ins Zwielicht.

Wegen Vorwürfen der Abzweigung von Parteigeld. Die Sache liegt bis jetzt im Nebel der Gerüchte. Die Ermittlungen sind noch im Gange. Sie selbst sprach von einer „Schmutzkampagne“. Nach einer Dienstreise in Israel stellte sich Bosbach unseren Fragen.

Frau Bosbach, was war da in Israel los? Es heißt, Sie seien „gestrandet“?

CAROLINE BOSBACH: Wir waren kurz vor Weihnachten mit einer Delegation in Tel Aviv, der Jerusamler Knesset und im Süden, wo am 7. Oktober 2023 das Massaker der Hamas an unzähligen, unschuldigen Menschen stattgefunden hat. Was wir vor Ort gesehen haben, kann einen nicht kalt lassen. Es war eine total emotionale Woche. Auf dem Rückweg wurde mein Flug nach Deutschland auch noch ersatzlos gestrichen, weswegen ich mit leichter Verspätung in die letzte Sitzungswoche des Jahres gestartet bin. 

Es gibt staatsanwaltliche Ermittlungen gegen Sie. Ein ehemaliger Auszubildender hat im Sommer sowohl Sie als auch eine andere Bundestagsabgeordnete angezeigt. Wie gehen Sie damit um?

Bosbach: Ich arbeite mit voller Konzentration und Leidenschaft an meinen Themen innere Sicherheit und Wirtschaft und lasse die Staatsanwaltschaft in Ruhe ihre Arbeit machen. In jedem Fall habe ich gelernt, dass Politik kein Ort für Leichtgläubigkeit ist. Ich werde nie wieder den falschen Leuten vertrauen.

Reaktionen? Überwiegt Kälte oder Zuspruch?

Bosbach: Es ist genug zu tun, die Herausforderungen, vor denen Deutschland steht und auch wir als Koalition sind groß genug – Tag für Tag müssen große Kompromisse ausgehandelt werden. Deswegen bin ich froh, so viel Rückhalt aus der Bevölkerung und der Partei zu erfahren. 

Warum haben Sie selbst bis jetzt nicht Roß und Reiter genannt, um sich zu verteidigen? Und warum werden immer nur Sie genannt, und nicht Ihre Kollegin aus dem Deutschen Bundestag?

Bosbach: Erstmal ist es während eines förmlichen Ermittlungsverfahrens wenig klug, gelichzeitig die Öffentlichkeit zu informieren. Man sollte bei den Behörden nicht den Eindruck erwecken, als würde man gezielt Publikum suchen, um deren Arbeit zu beeinflussen. Zur Presse kann ich nur sagen: Wahrscheinlich wäre die Geschichte weniger „rund“ gewesen, wenn von Anfang an berichtet worden wäre, dass nicht nur ich angezeigt worden bin. Mein Nachname wird auch seinen Teil dazu beigetragen haben. 

Hat man es in der Politik mit berühmtem Vater umso schwerer oder gibt es eher Vorteile?

Bosbach: Natürlich habe ich viel von meinem Vater gelernt. Andererseits hatte ich immer das Gefühl, doppelt Gas geben zu müssen, verglichen und gemessen zu werden. Aber ich mache das gerne, ich arbeite hart, und das ist auch richtig so. Politiker sind Dienstleister für das Volk. Nicht mehr und nicht weniger“

Sie gelten als nahbar und modern. Wofür treten Sie an, welche Themen sind die wichtigsten?

Bosbach: Ich will, dass Menschen in Deutschland keine Angst haben müssen, egal wo und wann. Gleichzeitig sehe ich mit Sorge, wie unsere Innenstädte verwahrlosen. Auch unsere Wirtschaft verliert weiter an Fahrt, der Mittelstand blutet aus. Wenn wir da nicht endlich gegensteuern, hat das nicht nur Auswirkungen auf die Beschäftigung.

Wir werden auch unseren Sozialstaat nicht immer weiter ausbauen können. Ständig neue Subventionen werden nicht helfen. Wir brauchen vielmehr die richtigen Rahmenbedingungen, vor allem wettbewerbsfähige Energiepreise und schnellere Genehmigungsverfahren. Und ein Ende der deutschen Vollkasko-Mentalität. 

Sind mächtige Frauen für Sie Vorbilder?

Bosbach: Ich habe Respekt vor jeder Frau, die sich in der Politik durchsetzt, vor allem vor denen, mit Familie. Aber ich habe meine eigene Prägung und meinen eigenen inneren Kompass. Ich möchte meine eigene Geschichte schreiben.

Wie finden Sie den „Sex and the City-“ Stil von Annalena Baerbock?

Bosbach: Sex and the City war großartig – aber eher als Serienklassiker der 90er. Nicht jede politische Botschaft wird besser, wenn man Sie mit Seriennostalgie garniert. 

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