Berlin / Köln | Am Montag machten sich die Kölner Haie mit dem Zug auf den Weg von Berlin nach Frankfurt. Im Gepäck auf der 540 Kilometer langen Reise hatte der KEC nicht nur gute Laune und jede Menge Selbstbewusstsein, sondern durch den 4:3-Erfolg nach Penaltyschießen bei den Eisbären auch zwei wichtige Punkte im Kampf um die beste Ausgangsposition für die Playoffs in der Deutschen Eishockey Liga.
- Kölner Haie spielen am Dienstagabend bei den Löwen Frankfurt
- Dominik Bokk spielte vor seinem Wechsel nach Köln drei Jahre für die Löwen Frankfurt
- Marcel Noebels soll nächstes Jahr für die Kölner Haie stürmen
Dementsprechend zufrieden zeigte sich Cheftrainer Kari Jalonen über das positive Ergebnis beim Meister. „Es war bis zum Schluss ein intensives und enges Spiel. Wir hatten keinen guten Start, haben nahezu den ganzen Abend über zurückgelegen. Die Mannschaft glaubt an sich und gibt nicht auf, mein Team spielt aktuell mit sehr viel Selbstvertrauen. Der Glaube hat eine entscheidende Rolle gespielt. Die Art und Weise zeigt, wie wir bisher in der Saison agieren – es war ein perfektes Beispiel.“
Denn auch in der ausverkauften Uber-Arena lagen die Haie mit 0:2 und 1:3 zurück und drehten trotzdem die Partie. „Wir hatten keinen guten Start in die Partie, haben es etwas verschlafen. Es ist gut zu sehen, wie wir reagiert und das Spiel gewonnen haben. Es gab viele Duelle und Zweikämpfe – wir waren oft in Unterzahl gefordert, aber am Ende zählt der Sieg“, analysierte Veli-Matti Vittasmäki.
Der finnische Verteidiger sagt weiter: „Wir hatten in dieser Situation schon häufiger die Situation, dass wir zurücklagen und zurückgekommen sind. Wir spielen sehr selbstbewusst und können Spiele auf unterschiedliche Art und Weisen gewinnen.“
Ähnlich sah es Dominik Bokk: „Wir haben es schon in mehreren Spielen bewiesen, wir niemals aufgeben und zurückkommen können. Egal, ob wir mit zwei oder drei Toren zurückliegen, wir wissen, dass alles möglich ist, weil wir die Qualität haben“, betont Rückkehrer, der 2022 mit den Eisbären Deutscher Meister geworden war.
Marcel Noebels steht vor Wechsel zu den Kölner Haien
Damals stürmte der Youngster mit Marcel Noebels zusammen. Und es verdichten sich die Gerüchte, dass das Duo im kommenden Jahr zusammen in Köln spielen wird. Nachdem der Wechsel des Berliners im Sommer noch geplatzt war, soll der Nationalspieler nun ab der neuen Saison für den KEC auf Torejagd gehen.
Kölner Haie sind eines der heißesten DEL-Teams
Bokk ist das perfekte Beispiel dafür, dass die Kölner aktuell eine der heißesten Mannschaften in der Liga ist. Nach einem schweren Start dreht der ehemalige Frankfurter nun voll auf und scort regelmäßig. In Berlin war der 25-Jährige mit einem Tor und einer Vorlage einer der entscheidenden Figuren für die Aufholjagd. In den letzten sechs Spielen steuerte Bokk sechs Treffer und drei Assists bei.
„Ich muss Bokki einmal loben. Wir sind sehr froh, dass wir ihn haben. Obwohl er im Training einer der unangenehmsten Gegenspieler ist, den man haben kann“, verrät der verletzte Kapitän Moritz Müller. „Denn er hat einen unheimlichen Speed.“ Und Stürmerkollege Maximilian Kammerer erklärt: „Dominik ist im Moment überragend drauf.“
Dominik Bokk spielte drei Jahre für Löwen Frankfurt
Am Dienstagabend steht für den ehemaligen Jung-Hai die nächste Heimkehr auf dem Programm. Drei Jahre stürmte er für die Löwen Frankfurt und machte mit starken Leistungen auf sich aufmerksam. „Ich hatte eine gute Zeit. Mit dem Großteil des aktuellen Kaders habe ich noch selbst auf dem Eis gestanden, von daher ist es eine besondere Rückkehr“, verrät Bokk.
Dabei warnt der Angreifer davor, die Hessen an der aktuellen Tabellenposition zu messen. Die Löwen stehen nur auf dem vorletzten Rang und hinken den eigenen Erwartungen hinterher. „Auch wenn’s aktuell nicht so läuft, ist das Team nicht zu unterschätzen. Sie haben Mannheim zweimal geschlagen, auch München und Bremerhaven wurden besiegt. Und auch wir haben das erste Spiel dort verloren“, erinnert sich Bokk an das 1:2 vom 4. Oktober 2025. „Sie brauchen also die Punkte, werden im ersten Drittel sicher viel Druck machen. Es wird also kein leichtes Spiel für uns.“
Damit es aber einen erfolgreichen Abschluss vor Heiligabend wird, war die gesamte Mannschaft nach der Ankunft in Frankfurt gemeinsam essen, um noch einmal das Wir-Gefühl zu stärken. Sogar die verletzten Spieler Felix Brückmann, Moritz Müller und Dominik Uher waren bei dem Auswärtstrip in Berlin und nach Frankfurt dabei, um das Team zu unterstützen. Das beweist, dass sie Stimmung innerhalb der Mannschaft richtig gut ist und die Chemie stimmt.
Nach dem Spiel geht es für Bokk in seine Heimat nach Schweinfurt zur Familie, um dort Weihnachten zu verbringen. „Ich hoffe, es gibt Ente. Das ist immer mein Highlight zu Weihnachten.“ Mit einem weiteren Sieg würde das Festtagsessen mit Sicherheit noch einmal besser schmecken!
