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Dezember 7, 2025
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Karriere, Kuckelkorn, Kuhn: Das intime Interview mit Ingrid Kühne

Köln | Was für eine Frau!

Ingrid Kühne geht gerade ihren Weg. Die Bütt-Lady eilte jahrelang aus den Sälen im Karneval auf die Bühnen der Comedy-Kunst.

Ehe sie im April den „Cut“ wagte und bekanntgab, dem Fastelovend Adé zu sagen, um sich ganz ihrem beliebten Solo-Programm zu widmen.

Wie sieht sie das mit Abstand? koeln0221 hat Kühne gefragt!

Ingrid Kühne und Dr. Joachim Wüst

Hast du deine Entscheidung dem Karneval erst einmal adieu  zu sagen manchmal etwas bereut, wenn du mit Weggefährten in Berührung jetzt gekommen bist? Oder gar nicht?

INGRID KÜHNE Ganz klar nein. Ich weiß, dass die Session bestimmt an vielen Stellen sehr emotional werden wird, aber die Entscheidung bereut hab ich bis jetzt noch keine Minute. Ich kann dir noch nicht sagen, wie es nach der Session ist, wenn alles endgültig ist. Da müsstest du mich dann noch mal fragen.

Im November spiel ich ja seit einigen Jahren schon nicht mehr, darum habe ich auch derzeit keine Kollegen persönlich bei Auftritten getroffen. Aber aufgrund von vielen Freundschaften ist man natürlich telefonisch oder per WhatsApp in engem Kontakt.

Ingrid mit Peter Brings und Christian Blüm.

Wie ist momentan die Resonanz auf deine Auftritte als Solokünstlerin? Wie hat sich dein Alltag verändert?

Die Resonanz ist super und immer noch stetig steigend. Meine Solo-Shows sind alle samt extrem voll und sehr viele sind ausverkauft. Da ich bereits in den letzten Jahren schon deutschlandweit unterwegs war, ändert sich der Alltag nicht viel. In den meisten Fällen starte ich mittags zum Auftrittsort und komme dann abends nach der Show wieder nach Hause.

Ab und zu ist man auch ein paar Tage am Stück auf Tour mit Übernachtungen. Mein Mann unterstützt mich aber zu 200 %, er fährt mich überall hin und ist immer an meiner Seite, so dass unser Familienleben da nicht zu kurz kommt.

Was bedeutet das Ende der Ära Kuckelkorn für den Kölner Karneval? Und wer wäre der richtige Nachfolger in deinen Augen?

Ich glaube, dass Christoph einiges im Kölner Karneval bewegt hat. Vor allem hinter den Kulissen. Allerdings habe ich ihn nie gut genug kennenlernen dürfen, um mir darüber ein Urteil zu bilden.
Als Nachfolger habe ich tatsächlich ein, zwei Menschen im Kopf, denen ich den Job vorbehaltlos zutrauen würde. Es muss jemand sein, der oder die, die Menschen bewegt, das Brauchtum fördert und mit einer freundlichen, sympathischen und begeisternden Art alt und jung verbinden kann.

Außerdem wäre es von Vorteil, wenn er/sie gut reden kann und sehr viel Zeit neben dem normalen Leben übrig hat. Es nennt sich zwar Ehrenamt, aber es ist ein Fulltime-Job. Es nimmt glaube ich deutlich mehr Zeit in Anspruch, als wir uns alle vorstellen können. Da muss auch das private Umfeld ganz schön zurückstecken können und sehr verständnisvoll und tolerant sein. Welche Namen das für mich sind, möchte ich aber lieber für mich behalten.

Ingrid Bein einem der schönsten Loss mer Schwade-Abende aller Zeiten: 2019 im Thiebolds Eck mit Marita Köllner, Achnes Kasulke und Annegret vom Wochenmarkt.

Du hast immer sehr sehr, sehr empathisch auf den Verlust von Kollegen reagiert. Auch zuletzt gab es ja leider einige traurige Nachrichten. Hast du das mitbekommen und verfolgt?

Ja, ich bin auch ein sehr empathischer Mensch, den so ein Verlust immer ziemlich umhaut. Meine Postings gehören für mich ein bisschen mit dazu, Abschied zu nehmen und aller Welt zu zeigen, welchen besonderen Menschen wir da gerade verloren haben. Zum Beispiel Fritz Schopps, eine Legende, die ich schon als Kind verehrt habe. Ihn persönlich kennen zu lernen und sein ehrliches Lob für meine Arbeit haben mir sehr, sehr viel bedeutet. Er fehlt nicht nur auf der Bühne, sondern auch als Mensch.

Genauso ist es mit Christian Macharski, mit dem ich privat sehr gut befreundet war. Seine Lebensgefährtin und ich haben heute einen noch viel engeren Kontakt als damals schon. Jetzt gerade musste ich mit Ralph Kuhn auch wieder jemanden gehen lassen, mit dem man sich oft privat getroffen hat.

Dass ich das mitbekommen habe, ist doch dann nur selbstverständlich, dass hat ja nichts damit zu tun, dass ich dem Karneval den Rücken kehre.

Viel trauriger ist es für mich, dass ich zum Beispiel nicht zu seiner Beerdigung gehen kann, weil ich an dem Tag bereits für eine Soloshow ganz früh in Melle bei Osnabrück sein muss.

Bei dem Verkehrschaos, gerade freitags auf den Autobahnen, kann man da kein Risiko eingehen, nicht pünktlich vor Ort zu sein. Ich werde aber in Gedanken mit dabei sein und die Show abends spiele ich nur für ihn.

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