
Köln | In den letzten Momenten hielt es keinen der 18.600 Eishockeyfans in der ausverkauften Lanxess-Arena mehr auf den Sitzen. Abwehrspieler Brady Austin hatte 53,1 Sekunden vor der letzten Sirene ein Herz genommen, abgedrückt und dann seine Kölner Haie im Heimspiel gegen die Adler Mannheim mit 5:4 in Front geschossen, mit viel Kampf und Leidenschaft rettete der KEC den knappen Vorsprung über die Zeit.
- Die Kölner Haie besiegen die Adler Mannheim
- Die Kölner holten in den letzten elf Spielen immer mindestens einen Punkt
- Die Kölner Haie beweisen, dass sie eine der besten Mannschaften der DEL sind
Danach gab es kein Halten mehr. In einer hochklassigen und verrückten Begegnung schaffte die Mannschaft von Kari Jalonen den DEL-Klassiker und besiegte den Tabellenführer zum zweiten Mal binnen drei Wochen. Damit rückte der KEC in der deutschen Eishockey Liga auf zwei Zähler an die Mannheimer heran, da das Team zum elften Mal in Folge mindestens einen Punkt sammeln konnten.
„Diesen Schuss habe ich im Training schon mehrfach geübt“, gab Matchwinner Austin mit einem Lächeln zu. „Ich bin froh, dass wir das Spiel gegen einen sehr starken Gegner gewonnen haben. Wir hatten nicht den Start, den wir wollten, haben dann aber in unser Spiel gefunden. Es fühlt sich gut an, wir sind ein Topteam der Liga.“
Die Gäste zeigten bereits in der Anfangsphase, warum die Adler derzeit die stärkste Mannschaft der DEL sind. In den ersten beiden Minuten hatten die Haie zweimal das Eisenglück, als John Gilmour zunächst den Pfosten traf und nur Sekunden danach Veli-Matti Vittasmäki mit der Kufe einen Schuss an die eigene Stange abfälschte.
Kölner Haie liegen zu Beginn mit 0:2 zurück
Fünf Minuten später belohnten sich die Gäste aber mit der Führung. Alexander Ehl hatte sich im eigenen Drittel im Zweikampf gegen Parker Tuomie durchgesetzt, nahm Tempo auf und bediente Dan Renouf, der Janne Juvonen keine Abwehrchance ließ. Der Finne konnte auch den zweiten Treffer der Adler nicht verhindern, als Kris Bennett den Puck aus wenigen Zentimetern aus über die Linie bugsierte.
Und die Haie? Die fanden aufgrund der Verletzungen von Verteidiger Oliwer Kaski und Spielmacher Gregor MacLeod offensiv schwer in die Partie. Ausgerechnet die vierte Formation sorgte für das erste Highlight. Eine Kombination über Dominik Uher und Robin van Calster schaffte Ryan MacInnis den Anschluss mit einem präzisen Schuss in den Winkel. Ausgerechnet ein Ex-Mannheimer ließ die schöne Mannheimer Serie reißen. Die Kurpfälzer blieben bis zum 1:2 in 269:47 Minuten ohne Gegentreffer.
„Der Anfang des Spiels gehörte Mannheim. Da waren wir nicht ganz da“, erklärte der verletzte Haie-Kapitän Moritz Müller, der zeitnah wieder ins Training einsteigen will. „Danach haben wir ein wichtiges Tor erzielt, um im Spiel zu bleiben. Es freut mich besonders für die vierte Reihe, dass sie getroffen hat.“
Anschlusstor gibt Kölner Haien Auftrieb
Es war ein Tor, das dem KEC mächtig Auftrieb gab. Denn innerhalb von 133 Sekunden drehten die Gastgeber die Begegnung. Nachdem Mannheims Abwehrspieler Leon Gawanke an der Latte scheiterte, gelang Parker Tuomie nach Vorlage von Dominik Bokk der Ausgleich, Juhani Tyrväinen belohnte die starke Phase der Haie mit dem 3:2, als er den Puck im Powerplay aus der Luft über die Linie drückte.
Doch Mannheim zeigte sich unbeeindruckt, zwei Minuten nach dem Rückstand glich Nick Mattison wieder aus. Doch dieser Treffer sorgte beim KEC nicht für schlechte Gedanken. Zunächst scheiterte Maximilian Kammerer mit einem Alleingang an Johan Christer Mattson, danach überzeugte einmal mehr das Kölner Überzahlspiel.
Mit zwei Mann mehr auf dem Eis war Patrick Russell mit seinem 19. Tor erfolgreich. Es war bereits der zehnte Überzahltreffer des Dänen – DEL-Bestwert! „Wir haben im zweiten Drittel härter gespielt und unser Powerplay genutzt“, analysierte MacInnis.
Durch den Rückstand waren die Adler wieder angestachelt und kamen aggressiv aus der Kabine. Wieder war es Bennett, der einen Fehler in der Kölner Defensive von Maximilian Glötzl nutzte und auf 4:4 stellte.