
Köln | In gewohnt professioneller und akkurater Weise hat das Presseamt der Stadt Köln am Mittwoch Nachmittag eine erste Einsatzbilanz vom Sessionsauftakt am 11.11. herausgegeben!
Gesamtbilanz zum jecken Treiben in Köln
Der 11.11. hat auch in diesem Jahr wieder Tausende Jeck*innen aus Nah und Fern in die Karnevalshochburg Köln gelockt. Die Stimmung zum Sessionsauftakt in den Hotspots war ausgelassen und fröhlich. Voll wurde es am Heumarkt und im Kwartier Latäng – hier mussten die Zugänge gegen 12 Uhr gesperrt werden, konnten allerdings wenig später wieder geöffnet werden. Der Koordinierungsstab tagt mit allen Ämtern, Behörden und Institutionen, die für einen sicheren Ablauf des jecken Treibens sorgen, im Stadthaus in Köln-Deutz.
Oberbürgermeister Torsten Burmester war in den jecken Hotspots unterwegs und hat mit vielen Einsatzkräften gesprochen. Auch den Koordinierungsstab hat er besucht.
Ich danke allen, die den Tag mitunter seit Wochen und Monaten vorbereitet haben und gestern den ganzen Tag über im Einsatz waren, damit die Jecken sicher feiern können! Mich hat beeindruckt, mit welch hohem Engagement überall in unserer Stadt Tausende Menschen hauptamtlich und ehrenamtlich im Einsatz waren, damit der Sessionsauftakt reibungslos verläuft. Im Mittelpunkt unserer Bemühungen stand der Jugendschutz. Danken möchte ich auch den Feiernden, dass der Tag friedlich verlaufen ist.
Burmester kündigt an, die Stadt Köln werde den gestrigen Tag sorgfältig auswerten und die Erkenntnisse in die Planungen für den Straßenkarneval einfließen lassen.
Ordnungsamt
Der Arbeitsschwerpunkt des Ordnungsamtes lag auf dem Jugendschutz. Die Mitarbeiter*innen führten 852 Kontrollen durch. In der Gruppe der 16- bis 18-Jährigen wurden 164 Verstöße in Zusammenhang mit Alkohol festgestellt, in der Gruppe der 14- bis 16-Jährigen 48, bei den unter 14-Jährigen zwei. Im Zusammenhang mit E-Zigaretten wurden 212 Verstöße festgestellt, davon 134 in der Altersklasse zwischen 16 und 18, 78 bei den 14- bis 16-Jährigen, keine bei den Jüngeren. In Zusammenhang mit herkömmlichem Tabak wurden 67 Verstöße festgestellt, zwei davon bei unter 14-Jährigen.
Ebenfalls im Rahmen des Jugendschutzes waren auch am 11.11. wieder junge Testkäufer*innen mit Beamt*innen von Polizei und Ordnungsamt in Kiosken unterwegs. Im Bereich der Luxemburger Straße wurden acht Betriebe kontrolliert, sieben Verstöße wegen unerlaubter Alkoholabgaben festgestellt, darunter viele „Wiederholungstäter“. In der Altstadt besuchten die Azubis sieben Kioske, hier wurden vier Verstöße festgestellt. Im Bereich des Barbarossaplatzes wurden sechs Kioske besucht und fünf Verstöße festgestellt – fünf wegen unerlaubter Alkoholabgabe, einer wegen des Verkaufs von E-Zigaretten/Vapes.
Insgesamt kontrollierte das Ordnungsamt im Vorfeld der Sessionseröffnung und am 11.11. 197 Betriebe und stellte 123 Verstöße fest. Dirk Käsbach, Leiter des Amtes für öffentliche Ordnung, zeigte sich entsetzt, dass 62 Prozent der Betriebe gegen Bestimmungen zum Jugendschutz verstießen und kündigte an, den Kontrolldruck aufrechtzuerhalten.
Auch nach dem Elften im Elften werden die Kontrollen in Kiosken, aber auch in Supermärkten und Discountern weitergehen.
Das höchste verhängte Bußgeld lag in diesem Jahr bei einem „Wiederholungstäter“ bei 5.000 Euro.
Lediglich zehn Verstöße stellte das Amt für öffentliche Ordnung gegen das Glasverbot fest.
Der Ordnungsdienst erteilte fünf Platzverweise. Zwei Personen leisteten Widerstand, gegen fünf wird wegen Beleidigung ein Bußgeldverfahren eingeleitet.
Seit 27. Oktober 2025 galten zur Vorbereitung der Sessionseröffnung in einigen Bereichen zusätzliche Halt- und Parkverbote. Das Ordnungsamt erteilte im Vorfeld des Elften im Elften 97 Verwarnungen. Zusätzlich mussten 72 Fahrzeuge abgeschleppt werden. Am 11.11. selbst waren die Mitarbeiter*innen ab 6 Uhr im Einsatz. Das Hauptaugenmerk lag auf der Zugänglichkeit von Rettungswegen, Feuerwehrzufahrten, Behindertenparkplätzen sowie Geh- und Radwegen. Im Kwartier Latäng wurden 12 Fahrzeuge abgeschleppt und 50 Verwarnungen erteilt, in den anderen Bereichen der Innenstadt wurden 17 Fahrzeuge abgeschleppt und 185 Verwarnungen erteilt.
Jugendamt
Insgesamt wurden seitens des Jugendamtes 15 Jugendliche – zehn Mädchen und fünf Jungs – betreut und versorgt. Bei sieben Minderjährigen war eine medizinische Versorgung im Notfallversorgungszentrum (NVZ) erforderlich. Bis auf eine Minderjährige konnten alle durch Personensorgeberechtigte (oder beauftragte Bekannte der Eltern) vor Ort abgeholt werden. Ein 12-jähriges Mädchen begleiteten Mitarbeiter*innen des Jugendamtes nach Hause. Die Betreuung und Versorgung der Jugendlichen war aufgrund von Alkoholmissbrauch erforderlich. Lediglich ein Jugendlicher kam aus Köln, die übrigen minderjährigen Feiernden wohnen im Umland von Köln.
Auch die Streetworker*innen des Jugendamtes waren für die Zielgruppe der 14- bis 27-Jährigen unterwegs und standen in der Altstadt und im Kwartier Latäng mit Rat und Tat zur jecken Seite. Sie boten mehr als 2.500 jungen Feiernden kostenfrei Wasser, Schokoriegeln und Taschentücher an und nahmen dadurch Kontakt auf, kamen ins Gespräch und machten Hilfsangebote. Die Feiernden zeigten sich dankbar – „Ihr seid ja todessüß und ich küsse eure Herzen“.
Stark alkoholisierte oder verletzte junge Feiernde begleiteten die Streetworker*innen zu den Versorgungzelten der Rettungsdienste oder riefen Sanitäter*innen direkt an den Standort. Bei Bedarf wurden in einigen Fällen Folgetermine für eine weitere Beratung mit den jungen Feiernden vereinbart.

Für koeln0221 war Pedro Martinez alias „Playa Charlie“ in der Stadt unterwegs und fing Stimmen der Feiernden am Mikro ein.
Sein Fazit: „Alles friedlich, speziell was den Aspekt der Sicherheit angeht, gab es diesmal nur erfreuliche Rückmeldungen. Die Mädels, die ich traf, fühlten sich sicher beim Feiern.“