
Köln | Als Nate Schnarr den 24. Penalty im Mannheimer Tor untergebracht hatte, gab es bei den Fans der Kölner Haie kein Halten mehr. Die 15.913 Besuchern in der Lanxess-Arena feierten nach einer intensiven Partie einen 3:2-Erfolg gegen die Adler.
- Kölner Haie besiegen Adler Mannheim nach Penaltyschießen
- Nate Schnarr sorgt mit 24. Penalty für die Entscheidung
- Ex-Hai Justin Schütz provoziert die Kölner Fans mit Gesten und entschuldigt sich später
Zuvor mussten die Anhänger eine gefühlsmäßige Achterbahnfahrt erleiden. Alleine im Penaltyschießen gab es ein wüstes Hin und Her, am Ende machte Schnarr seinem dritten Treffer im fünften Versuch alles klar für die Gastgeber. Janne Juvonen hatte davor den vierten Penalty von Justin Schütz entschärfen können.
Der ehemalige Hai war bei seiner ersten Rückkehr nach Köln von Beginn an der Buhmann. Bei der Präsentation der Starting Six wurde er von den Fans ausgepfiffen. Die Enttäuschung darüber musste dann auf dem Eis raus. Schütz ließ sich nach seinen beiden verwandelten Penaltys zu unrühmlichen Gesten in Richtung Stehplatztribüne hinreißen und verspielte somit endgültig die Sympathien.
„Die Zuschauer haben es mir sicher böse genommen, aber das gehört zum Eishockey irgendwie dazu. Ich glaube sie nehmen es mir böse, aber ich meine es nicht so. Ich hatte eine sehr geile Zeit, ich liebe den Verein, ich liebe die Stadt. Wenn die mich jetzt hassen, dann ist es halt so. Es hat ihnen Spaß gemacht, es hat mir Spaß gemacht, dann ist alles gut“, sagte der Nationalstürmer nach der intensiven Begegnung.

Kurz vor Mitternacht ruderte Schütz dann zurück und wandte sich in den sozialen Netzwerken persönlich an die Haie-Fans offenbar reumütig mit einer Entschuldigung.
„Liebe Haie-Fans, ich wollte mich nach dem heutigen Spiel entschuldigen für die Geste in die Kurve. Emotionen gehören natürlich zum Sport, aber das war einer zuviel“.

Der Nationalspieler weiter: „Ich hatte tolle zwei Jahre in Köln und bin sehr dankbar für die Zeit. In dem Moment sind einfach aus mir Emotionen rausgebrochen, die drüber waren. Ihr Fans habt immer einen Platz in meinem Herzen und auch wenn das nur einseitig ist. Gratuliere zum Sieg und viel Glück für den Rest der Saison. Schützi.“
Kölner Haie gehen im ersten Drittel in Führung
Eine faire Geste nach einem groaßrtigen Spiel beider Mannschaften. Die Haie gingen im Powerplay durch den dritten Saisontreffer von Maximilian Kammerer 1:0 in Führung, ein weiteres Überzahlspiel verwertete Patrick Russell nach einer perfekten Kombination über Gregor MacLeod und Louis Marc Aubry zum zweiten Kölner Treffer.
Nachdem die Haie eine doppelte Überzahl von 53 Sekunden nicht zum 3:0 nutzen konnte, kamen die Adler immer besser auf. Maximilian Heim verkürzte nach einer halben Stunde auf 1:2, im letzten Abschnitt sorgte Alexander Ehl mit einem Abstauber für den Ausgleich und brachte die Mannheimer damit ins Penaltyschießen.
„Es war für alle Parteien – Mannschaft und Fans – ein tolles und unterhaltsames Eishockeyspiel. Es war ein sehr enges Spiel zwischen zwei richtig guten Teams. Wir sind gut in das Duell gekommen. Wir haben versucht, zu verteidigen und haben es gut gemacht, aber gegen so ein Team kannst du nicht alles verteidigen“, erklärte Kari Jalonen.
Haie-Trainer Jalonen freut sich über Entwicklung des Teams
Der Haie-Trainer weiter: „Wir sind aktuell in der Liga eines der besten Heimteams, das freut mich sehr – auch, weil wir den Fans etwas zurückgeben können. Jetzt kommen ein paar Auswärtsspiele, für die wir uns bereitmachen werden.“
Am Freitag gastiert der KEC als Tabellenvierter bei Topteam Straubing Tigers, ehe am Sonntag das Auswärtsspiel bei Meister Eisbären Berlin wartet.