
Wolfsburg / Köln | Die Kölner Haie sind gut aus der knapp zweiwöchigen Deutschland-Cup-Pause gekommen. Nach zuletzt zwei bitteren Niederlagen gewann die Mannschaft von Trainer Kari Jalonen bei den Grizzlys Wolfsburg mit 4:3.
- Die Kölner Haie siegen bei den Grizzlys Wolfsburg
- Dabei drehte der KEC einen 1:3-Rückstand in einen Sieg
- Patrick Russell sorgte für die Entscheidung
Dabei war es in der Endphase eine wilde Partie. 43,9 Sekunden vor der Sirene markierte Patrick Russell mit einem trockenen Schuss in die lange Ecke im Powerplay das entscheidende Tor für den Vizemeister. Die Haie mussten aber noch einmal um den Dreier zittern, als Matt White zwei Sekunden vor dem Ende den Pfosten des Kölner Kastens traf und Torwart Janne Juvonen im Spagat den Nachschuss entschärfte.
Danach konnte der KEC aufatmen und mit den mitgereisten Anhängern den wichtigen Sieg feiern. „Unsere Fans sind einmalig, die Unterstützung war klasse“, freute sich Jalonen über die Unterstützung. „Das erste Spiel nach einer Pause ist immer schwierig. Aber die Mannschaft hat großen Charakter gezeigt und das macht mich stolz.“
Ryan MacInnis bringt Kölner Haie in Führung
Denn nach einem ausgeglichenen ersten Drittel gingen die Gäste in Führung. Oliwer Kaski bediente im ersten Überzahlspiel Dominik Bokk, der Ryan MacInnis auflegte. Der Kanadier traf platziert zur Führung in das Wolfsburger Gehäuse. „Das war ein einstudierter Spielzug“, gab Bokk zu. „Die Grizzlys waren zum Start hin sehr aggressiv, aber wir haben den Sturm gut überstanden. Es waren gute 20 Minuten von uns.“
Der Mittelabschnitt war aus Kölner Sicht aber eine Katastrophe. Die Haie kamen komplett ab von ihrem Spielplan, wirkten konfus und überließen den Hausherren das Kommando. Die Folge: Wolfsburg zog innerhalb von eineinhalb Minuten auf 3:1 davon. Zunächst nutzte Jay Hayhurst den Platz im Kölner Abwehrdrittel zum Ausgleich, danach vollendete Tyler Gaudet einen Konter, ehe Juvonen einen Schuss von Fabio Pfohl aus ganz spitzem Winkel in die kurze Ecke flutschen ließ.
Kölner Haie verlieren im zweiten Drittel den Fokus
„Wir haben die Kontrolle und den Fokus verloren“, analysierte Jalonen die bitteren 20 Minuten. „Aber wir hatten ein gutes Gespräch in der Kabine, haben auf drei Sturmreihen umgestellt und immer daran geglaubt, zurückzukommen.“
Und das tat sein Team. Dank eines starken Powerplays. Louis-Marc Aubry sorgte für neue Hoffnung, als er per Rückhand auf 2:3 verkürzte, nachdem Gregor MacLeod zuvor an Schlussmann Hannibal Weitzmann gescheitert war. Der Spielmacher, der unter der Woche seinen Vertrag um zwei Jahre verlängert hatte, erhielt trotzdem seinen 150. Assistpunkt.
Zehn Minuten vor dem Ende schafften die Haie den Ausgleich. Dabei feierte Moritz Müller seine Premiere als Torschütze in dieser Saison. Der Kapitän hämmerte den Puck in die kurze Ecke, Ex-Hai Weitzmann war chancenlos.
Als sich die 3.519 Besucher in der kleinen Eis-Arena Wolfsburg bereits auf eine Verlängerung einrichteten, schlugen die Kölner ein drittes Mal mit einem Spieler mehr auf dem Eis zu und holten sich dank Russells neuntem Saisontreffer den fünften Auswärtssieg.
Kölner Haie nutzen Wolfsburger Fehler eiskalt aus
Sehr zum Ärger von Wolfsburgs Coach Mike Stewart: „Eishockey ist ein verrückter Sport. Wir haben heute sehr viel investiert und nur ganz wenige Fehler gemacht. Die wurden eiskalt bestraft. Wir haben zum falschen Zeitpunkt unnötigen Strafen gezogen und in Unterzahl nicht unseren Job gemacht.“
Dem KEC war es egal, die Haie konnten mit einem guten Gefühl die Busfahrt in die Heimat gehen. „Ein Bier im Bus, danach bereiten wir uns wieder konzentriert auf den Sonntag vor“, sagte Jalonen. Dann gastieren die Dresdner Eislöwen um 16.30 Uhr in der Lanxess-Arena.